Und es war dringend. Mittags hatte ich meinen Vater noch besucht, und schon dort hatte mich ein Pfleger vorgewarnt, dass er schlecht drauf sei, nichts gegessen hätte und schlafe. Als ich sein Zimmer betrat, war sein Schlaf nicht entspannt, irgendetwas stimmte nicht. Als meine Mutter später kam, schlief er immer noch. Später kam er mit einer Lungenentzündung und einer undefinierten Problematik ins Krankenhaus. Das war der Moment, als mich meine Schwester anrief – wir mussten Entscheidungen treffen.
Kurz vor unserer Abreise nach Korfu gab ich den finalen Text zu meinem Büchlein über den Frauenfußball ab. Die aktuelle Mannschaft hingegen wechselte völlig ihr Gesicht. Von den Spielerinnen, die noch für den 1. FFC gekickt hatten, verblieben zur neuen Saison nur noch Laura Freigang und Géraldine Reuteler. Viele Gesichter, die das Team über Jahre geprägt hatten, verließen den Verein – darunter Doorsoun, Dunst, Johannes, Kleinherne, Pawollek und Prašnikar.
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Die nächsten Monate standen im Zeichen des Unterwegsseins und der Musik. Wenige Tage, nachdem sich Pia den kleinen Zeh gebrochen hatte, verbrachten wir ein Wochenende in Karlsruhe, spazierten durch den Zoo, besuchten meinen alten Buddy Mustafa mal wieder und lauschten abends den Klängen von Sophie Zelmani und Band. Die Eintracht qualifizierte sich am letzten Spieltag für die Champions League, während die Eintracht-Frauen ihren Vorsprung verspielten und Dritte wurden. Immerhin. Meinem Vater ging es derweil immer schlechter – aber er hielt tapfer die Stellung.
Dieses Jahr, am 1. Dezember kurz nach 11:30 Uhr, hörte das Herz meines Vaters für immer auf zu schlagen. Für ihn war es nach dem fürchterlichen letzten Jahr eine Erlösung, für uns bleibt ein Verlust und die Erinnerung und die Traurigkeit. So ist das Leben, von dem meine Mutter zuweilen sagte: „Denkst du, es geht ewig so weiter?“. Und insgeheim hoffte ich: Ja. Immerhin hatte er unsere Hochzeit im September auf Korfu noch mitbekommen.
Es ist lange her, dass ich einmal in der Hansestadt Lübeck zu Gast war – ich schätze, Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrtausends. Die Mauer wackelte gerade, Willy Brandt lebte noch, und ich begleitete meinen Freund Frank in seine Heimat. Wir zuckelten mit meinem altersschwachen 77er C-Kadett-Kombi in den Norden, und ich tötete auf einem Angelausflug meinen ersten Hering, den Franks Mutter briet und wir verspeisten. Seither hat sich viel verändert. Willy Brandt ist tot, aber mit Frank habe ich immer noch Kontakt.
Neulich ist der siebte Teil der Buchserie „MuseumSGEschichten“ erschienen. Axel „Beve“ Hoffmann stellt das neue Buch am 4. Dezember ab 19.30 Uhr im Museum vor.
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In der Reihe „MuseumSGEschichten“ ist dieser Tage der siebte Band erschienen: Die Geschichte des Frauenfußballs bei Eintracht Frankfurt. Und das ist insofern bemerkenswert, als dass die Frauen der Eintracht nicht erst 2020 nach Übernahme der Lizenz des 1. FFC Frankfurt an den Start gegangen sind, sondern bereits 2004 die ersten Pflichtspiele absolvierten. Damals in der Bezirksliga Süd.
Khalida Popal ist eine Heldin. Sie wird das bestimmt nicht gerne hören, und ich sage solche Sätze auch nicht gerne – aber mir fällt nichts anderes ein, schon gar nichts Besseres. Und mein Beitrag wird sein, auf dieses Buch aufmerksam zu machen – auch wenn es schwerfällt, in relativ kurzen Worten zu beschreiben, was Khalida beschreibt: Eine Geschichte von Heimat und Flucht, eine Geschichte der Frauen-Nationalmannschaft Afghanistans, eine Geschichte von Angst, eine Geschichte von (Macht-)Missbrauch, eine Geschichte der Gewalt, eine Geschichte der Kraft. Eine Geschichte von Verlust. Eine Geschichte der Traurigkeit. Eine Geschichte von Widerstand. Eine Geschichte von Freiheit. Eine Geschichte der Verzweiflung. Eine Geschichte des Überlebens. Und auch des Sterbens. Auch eine Geschichte des Fußballs. Und vor allem eine Geschichte über patriarchalische Verhältnisse.
Wo das Stadtbild ja derzeit ein großes Thema ist. kommen hier ein paar Bilder aus Frankfurt, genauer gesagt aus Rödelheim. Weiterlesen
Als die Meldung durchsickerte, dass Suzanne Vega fünf Konzerte in Deutschland spielen würde – darunter eines im Offenbacher Capitol –, war ich hellauf begeistert. Als ich jedoch die Eintrittspreise sah, dann weniger. Über 70 Euro sollte eine Karte kosten – und ich lehnte dankend ab. Als ich dies auf Bluesky kundtat, sprang Thorsten in die Bresche und bot mir an, ein Ticket zu einem ermäßigten Preis zu besorgen. Dafür war ich außerordentlich dankbar – und kurz darauf hielt ich mein Ticket in den Händen.
Manchmal ist es gut, neue Gefilde zu erkunden – so wie neulich in Schweden. Und manchmal ist es gut, wieder dorthin zurückzukehren, wo man sich auskennt, wo das Gefühl einer wie auch immer gearteten Heimat sich regt. So wie auf Korfu. Wobei der größte Teil der Insel nicht wirklich dazu zählt – wir waren beispielsweise noch nie oberhalb von Paleokastritsa im Norden. Aber unser kleiner Bereich im Südwesten, dort, wo Vassilis und Georgia ihr Haus mit einigen Apartments und zwei Studios führen, gehört unbedingt dazu.
Unterwegs begegnen dir immer wieder interessante Bilder. Es folgen ein paar davon in der unteren Galerie. Ich finde sie großartig. Spannend ist die eingeplante Vergänglichkeit der Originale – die ich durch die Fotos ein Stück weit torpediere. Seis drum – alles ist veränderbar. Weiterlesen

